Mit etwas Wehmut werde ich meinen Blog Daochan schließen. Habe ja in letzter Zeit auch nicht mehr viel geschrieben, weil andere Projekte anstanden – ein Kuji-In Buch geschrieben und viele Tai Chi Videos die gedreht werden wollten.
Immerhin habe ich es doch auf 108 Beiträge geschafft – habe ich gerade gecheckt. Krasse Zahl, ist es doch die Anzahl der Perlen auf einer Mala 🙂 War so aber nicht geplant 🙂 Jedenfalls nicht von „mir“.
Die neue EU-Datenschutzgrundverordnung und die Politik von WordPress macht es mir gerade nicht möglich, den Blog weiter zu betreiben. Wenn du von mir mehr zu Tai Chi lesen und sehen möchtest, schaue gerne auf meine Webseite
TaiChi fördert einen geraden und entspannten Rücken, ein ausgewogenes Gleichgewicht und generell die Gesundheit des Übenden. Ob man bei warmem oder kaltem Wetter übt, es bringt die innere Energie Qi in Balance. Des Weiteren ist TaiChi eine Kampfkunst und ein spiritueller Weg, je nachdem wie man seinen Schwerpunkt im Training setzt.
Ob du TaiChi übst oder dich einfach nur inspirieren lässt, kurz innezuhalten und bewusst zu atmen: Hier ein YouTube-Clip der TaiChi-Form des Alten Yang-Stils bis zum Kranich, leicht improvisiert mit schönen Bildern von der Atlantikküste.
zum Jahresabschluss habe ich mich noch einmal drangesetzt und aus altem Videomaterial aus dem Jahr 2009 den dritten Teil der 108er Form des Alten Yang-Stils zusammen geschnitten.
Alle Videos der kompletten Form sowie weitere Tips zum Alten Yang-Stil und Anleitungen zu der kurzen 21er Form gibt es auf meinem YouTube-Kanal MasterArts Tai Chi.
Ich wünsche dir Inspiration und gesegnete Feiertage
„Gestehe deine verborgenen Schwächen ein.
Nähere dich dem, was du abstoßend findest.
Hilf denjenigen, denen du nicht helfen zu können glaubst.
Woran immer du hängst, lass es los.
Geh an die Orte, die du fürchtest!“
Ratschläge für die tibetische Yogini
Machik Labdrön von ihrem Meister, aus dem Buch Geh an die Orte, die du fürchtest,
von Pema Chödrön
Im letzten Beitrag zur Toleranz habe ich sie als ein Loslassen und Zulassen können, ein bewusstes Raum geben definiert. Es gibt im Buddhismus keine Definition von Toleranz, da Buddhismus selbst Toleranz ist!
Der buddhistische Weg zeigt, dass von uns letztendlich nichts festgehalten und beherrscht werden kann. Keine Materie, keine Gefühle, keine Vorstellungen.
„Auf sich selber achtend, achtet man auf die anderen.
Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber.
…Durch Geduld, Gewaltlosigkeit, Liebe und Anteilnahme.“
(Satipatthana Samyutta 19)
Liebe und Mitgefühl entstehen aus dem Raum geben, darin ist ein tolerantes Miteinander automatisch enthalten. So ging vom Buddhismus nie religiös motivierte und organisierte Gewalt gegen andere Religionen aus, es gab keine Missionskriege und keine Zwangsbekehrungen.
Der religiöse Gegensatz zur Toleranz ist der Fundamentalismus. Es ist die Ablehnung von Toleranz, es gibt nur Entweder-Oder. Der Fundamentalist behauptet, er allein habe den Weg zum Glück.
Was bedeutet das jetzt für das Burka Verbot? Im letzten Beitrag habe ich geschrieben, dass die Grenzen der Toleranz durch die buddhistischen Lebensregeln und 10 Gebote gesetzt werden können. Von dieser Aussage ausgehend, sind Ängste vor einer Burkaträgerin persönliche emotionale Regungen, die nicht durch die Burkaträgerin beabsichtigt worden sind. Als Buddhist gibt es keinen Grund für mich einzuschreiten, solange kein Akt von Töten, Stehlen oder Lügen etc. vorliegt. Es geht im Buddhismus darum zu lernen, mit meinen eigenen Emotionen umzugehen. Daraus kann ich mir einen Standpunkt bilden, der aus der tiefsten mir momentan zugänglichen Wahrheit kommt, wie es im edlen achtfachen Pfad von Buddha angeregt wurde.
Im Staatsgeschehen wird man natürlich noch wesentlich mehr in die Feinheiten gehen müssen. Verschiedene evolutionäre Stufen (s. z.B. Spiral Dynamics) und kulturell unterschiedliche Ansichten sowie politische Verknüpfungen gilt es zu berücksichtigen. Das zu entscheiden, ist nicht mein Job aber ich möchte an dieser Stelle auf die wundervollen Erklärungen zur Toleranz der UNESCO verweisen:
UNESCO: Erklärung von Prinzipien der Toleranz
Toleranz bedeutet Respekt, Akzeptanz und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdrucksformen und Gestaltungsweisen unseres Menschseins in all ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt.
Toleranz ist nicht gleichbedeutend mit Nachgeben, Herablassung oder Nachsicht. Toleranz ist vor allem eine aktive Einstellung, die sich stützt auf die Anerkennung der allgemeingültigen Menschenrechte und Grundfreiheiten anderer.
Toleranz ist der Schlußstein, der die Menschenrechte, den Pluralismus (auch den kulturellen Pluralismus), die Demokratie und den Rechtsstaat zusammenhält.
In Übereinstimmung mit der Achtung der Menschenrechte bedeutet praktizierte Toleranz weder das Tolerieren sozialen Unrechts noch die Aufgabe oder Schwächung der eigenen Überzeugungen. Sie bedeutet für jeden einzelnen Freiheit der Wahl seiner Überzeugungen, aber gleichzeitig auch Anerkennung der gleichen Wahlfreiheit für die anderen. Toleranz bedeutet die Anerkennung der Tatsache, daß alle Menschen, natürlich mit allen Unterschieden ihrer Erscheinungsform, Situation, Sprache, Verhaltensweisen und Werte, das Recht haben, in Frieden zu leben und so zu bleiben, wie sie sind. Dazu gehört auch, daß die eigenen Ansichten anderen nicht aufgezwungen werden dürfen.
(Auszug aus dem Artikel 1 aus Erklärung von Prinzipien der Toleranz auf UNESCO.de)
Die in diesem Sommer regen Diskussionen in der Presse und in Talkshows über das Verbot der Vollverschleierung (Burka-Verbot) regten auch mich zum Nachdenken an, was ich persönlich und auch aus buddhistischer Sicht dazu wohl denke und herausfinde. Es folgte ein Austausch mit Freunden und Familie und letztendlich fand ich mich gestern als buddhistischer Lehrer zu dem Thema Toleranz in einem interreligiösen Dialogkreis mit der evangelischen Kirche wieder.
Tatsächlich habe ich innerhalb meiner über 20 jährigen buddhistischen Praxis nie etwas von Toleranz gehört. Es ist weder ein Gebot noch ein Begriff im Buddhismus. Meine wissenschaftliche Ader fing also erstmal an, sich die Bedeutung genauer anzusehen. Toleranz bedeutet Duldsamkeit (v. lat.: tolerare = ertragen, (er)dulden) und ist ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten, so auf Wikipedia. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich das Verständnis der Toleranz hin zur Akzeptanz. Andere Überzeugungen werden nicht nur geduldet, sondern respektiert und anerkannt (eine wunderbare Ausführung zur Erklärung von Prinzipien der Toleranz gibt es von der UNESCO, mehr davon im 2ten Beitrag zu dem Thema).
Toleranz ist ein Loslassen und Zulassen können, ein bewusstes Raum geben. Es gibt im Buddhismus keine Definition von Toleranz, da Buddhismus selbst Toleranz ist!
Dieser Freiraum, den der Buddhismus gibt, ist gleichzeitig die Übung. Sie beinhaltet eine Grundaussage Buddhas: Das zu bekommen, was du willst, ist nicht der Weg zu Glück und Zufriedenheit! Die Übung ist das Loslassen können und das Akzeptieren des Anderen, solange körperlich, verbal und geistig niemandem Schaden zugefügt wird.
Es kann schwierig werden, zu entscheiden, wann eine Verletzung stattfindet. Trifft man in Situationen doch immer auf die Gefühlswelt anderer, unterlegt mit moralischen Vorstellungen. Helfen kann Weisheit, Achtsamkeit und Ethik. Die Grenzen des Ertragbaren können durch die buddhistischen Lebensregeln oder die 10 Gebote gesetzt werden.
Was bedeutet das jetzt jedoch für das Verbot der Burka, der Vollverschleierung? Mehr dazu im nächsten Beitrag…
Es wäre großartig, wenn die Menschheit als Ganzes lernte, sich auf andere Art weiter zu entwickeln, als durch immer wiederkehrende Destruktivität und wenn jeder Einzelne verstünde, dass das Töten und Verletzen von Mensch und Tier nicht wirklich zu seinem eigenen Glück führen wird.
„Anhänger von Konfuzius versuchen das Dao der Gesellschaft zu üben, um der Welt Ordnung und Unterstützung zu geben; Buddhisten suchen das Dao zu realisieren, um zu erwachen und der Welt Erlösung zu bringen; während daoistische Unsterbliche einfach das Dao bewahren, um die ganze Menschheit zu verwandeln.“
von Zhang Sangfeng, aus der Abhandlung über die essenziellen Grundlagen des Großen Dao
In der neuen DaoMap findest du alle älteren Blogbeiträge sortiert und aufgelistet nach Themen Kuji-In, Buddha Yoga (Mikkyo), Buddhistische Grundlagen, Satsang und Allgemeines, Tai Chi und Kampfkunst, Lieder (Gedichte)
Du findest die DaoMap oben im Menü oder klick hier!
Ich zeige hauptsächlich die Meditation aus dem Buddha Yoga (Japanisch Mikkyo). Da Menschen verschiedene Charaktere haben, gebe ich unterschiedliche Zugangswege. Zur Zeit sind das:
5 Ananda Yogas: Meditation mit direkter Einweisung von dem Lehrer, per Skype oder persönlich
Kuji-In: Meditations- und Energietechnik, die durch 9 Handpositionen (Mudra) die 9 Energiefelder im Körper öffnet. Arbeitet mit den drei Geheimnissen des Mikkyo: Mudra, Mantra und Mandala
Tara Chakra Prozess: Es wird mit einem Ritual (Kuyo) geübt, die eigene innere Liebe und das Mitgefühl zu vergrößern, um sein Herz zu öffnen und seine eigene Kraft zu spüren
Alle Meditationen sind gleichwertig, bieten verschiedene Zugangswege und können einzeln oder zusammen geübt werden. Ergänzt werden die Übungen durch die Transformation der Emotionen. Unterstützt werden die Übungen durch die traditionellen Lebensregeln. Weitergegeben werden die Übungen auf Spendenbasis, im Online-Kurs, per Skype oder persönlich.
SINGING IMAGE OF HEAT WAVES
Sunlight streams on the spring landscape.
Heat waves shimmer in the meadow.
Their essence is entirely empty and not existing.
In it the astray are distressed, forgetting their home.
Heat waves far off look real, but close up are nothing.
Heat waves look like running horses or a stream, but are nothing.
Fantasies arise from wrong thinking.
Beautiful men and women fill a fortress;
But it is wrong to think that men and women have essential being.
Sages and wise men are only assumed to be so.
The all-voidness of the five functions of body and mind is the real truth.
The Four Devils and Buddhas are also inconceivable.
Yoga-mind is uniquely enlightened.
A flame of the World of Truth is self-illuminating.
Do not be conceited or self-satisfied.
Even Yoga-mind is temporary.
Bliss of the Great Void Only is my true Empress.
From Tantric Poetry of Kukai, (Kobo Daishi) Japan’s Buddhist Saint